Hintergrundinformationen zu dem Thema „Rhetorik“
Unter Rhetorik verstehen wir die Kunst der Sprache und der Überzeugungskraft. Es gilt also zum Einen, sich gut auszudrücken und zum Anderen, die richtigen Argumente und deren Platzierung im Verlauf der Rede zu wählen, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen.Da eine gute Rede sowohl von non-verbalen als auch von verbalen Elementen lebt, müssen beide Kommunikationsmethoden ausreichend überdacht und trainiert werden.Erfolg oder Misserfolg werden immer über den Gesamteindruck eines Vortrags erlangt.
Nicht nur das Sprechen und Präsentieren muss erlernt werden, sondern auch die Vorbereitung spielt eine große Rolle und wird meistens unterschätzt.
Hinzu kommen Ängste, wie bspw. Lampenfieber (Angst vor Blamagen, Fehlern oder Kritik). Den richtigen Umgang hiermit kann man lernen.
Stress in diesem Zusammenhang ist nicht ausnahmslos negativ. Emotionale und körperliche Spannungen, welche den Vortragenden einschränken, können positiv beeinflusst werden. Der als „Eustress“ bezeichnete „positive Stress“ wirkt motivierend und erhöht die Leistungsbereitschaft und Konzentration des Referenten. Besonders gut durchdacht muss die Struktur einer Rede sein.
Argumente, aber auch ihre Anordnung (Anfang/Hauptteil/Schluss) sind sehr wichtig, da auf Grund verschiedener psychologischer sowie physiologischer Prozesse die Aufmerksamkeitsspanne und das Konzentrationsvermögen an gewissen Stellen höher ist als an anderen. Rhetoriktraining schult und fördert die Persönlichkeit in allen Bereichen, gibt mehr Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein, erhöht die eigene Überzeugungskraft, hilft Andere besser zu motivieren und macht für Objektivität und Toleranz empfänglicher.
Seminare zum Thema Rhetorik – Redegewandtheit und Überzeugungskraft in der Praxis werden vom Management-Institut Dr. A. Kitzmann in Münster, Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt /M., Stuttgart, München, Wien, Zürich, Warschau und online durchgeführt.
Autor: Management-Institut Dr. A. Kitzmann
Wie lernt man gute Rhetorik?
Quasselstrippe, Schwätzer, Wichtigtuer, Besserwisser, Angeber, Plaudertasche – sie alle können reden, lange, viel, ausschweifend, gerne. Was sie nicht können, ist Rhetorik. Denn dies ist die erste Regel der Rhetorik: Beeindrucke deine Zuhörer und ziehe sie auf deine Seite.
Rhetorik lässt sich lernen, vorausgesetzt, es gibt die Bereitschaft zu scheinbar unsinnigen Übungen:
- Mit einem Korken im Mund sprechen
- Satzungetüme wiederholen
- Atmen üben
Eine Schulung der Stimme ist ein Element für eine bessere Rhetorik. Wer verstanden werden will, muss artikuliert sprechen können und das jenseits eines regionalen Dialektes. Sprachfehler wie ein Lispeln oder ein Verschleifen von Buchstaben lassen sich mit Hilfe gezielter Übungen beheben, denn die Muskulatur von Gesicht, Kiefer, Zunge und Hals ist verantwortlich für das Bilden von Lauten. Die Atmung versetzt die Stimmbänder in Schwingung, gepaart mit den Bewegungen von Lippen, Rachen, Zunge und Gaumen entstehen die Töne und damit die Buchstaben, die Worte und Sätze. Um also rhetorisch einen guten Ton zu hinterlassen, kann auch an den Grundelementen der Lautbildung gearbeitet werden.
- Die richtigen Worte,
- ein überzeugender Auftritt,
- ein guter Eindruck
dies sind die Wünsche, die mit Rhetorik im Allgemeinen verbunden werden. Voraussetzung für all diese Kompetenzen ist ein breiter Sprachschatz. Ob ein elaborierter Sprachcode oder ein restringiertes Wortfeld – was gelernt ist, ist gelernt. Ein Handwerker versteht den Akademiker nicht und keine Lehrerin erträgt ein Gespräch zwischen Rettungssanitätern, sofern es nicht gewollt wird. Um also treffend zu formulieren, lautet die erste Frage: Wer hört zu? Die zweite schließt sich an: Was will ich erreichen?
Um ein guter Handwerker sein zu können, muss auch die Sprache stimmen: Aufm Bau is eben aufm Bau! Akademische Bildung wird gern anhand adäquater Formulierungen im jeweiligen Kontext präsentiert und je nach Branche gelten diese oder jene Regeln. So sprechen IT-ler gerne in Abkürzungen und in Denglisch, während Geisteswissenschaftler sich doch um Worte deutschen und lateinischen Ursprungs bemühen. Ein Kontext klingt manchmal besser als ein Zusammenhang und eine Kongruenz herzustellen ist nichts Anderes als eine Übereinstimmung zu erzielen. Oder klingt der Konsens besser? Die richtigen Worte findet stets derjenige, der sich für das eine oder andere entscheidet, weil er bzw. sie weiß, dass die Zielgruppe so etwas gerne hört. Um rhetorisch auf der Höhe zu sein, hilft lesen, lesen, lesen.
TIPP: Lassen Sie sich nicht einschüchtern von kompliziert klingenden Worten. Viele Fremdworte kommen aus dem Lateinischen und lassen sich leicht übersetzen. Fachworte gehören immer zu einer bestimmten Disziplin. Wer diese verwendet, will sicherstellen, dass das Gegenüber mitreden kann. Fach- und Fremdworte sind manchmal auch ein Versuch der Diskriminierung. Souveränität beweisen Sie dadurch, dass Sie die Bedeutung erfragen. Und schon erweist sich, ob Ihr Gegenüber weiß, wovon er oder sie spricht.
Bekannt ist die Rhetorik durch die Stilmittel, die gewählt werden können, um Eindruck zu machen, zu überraschen oder einen Sachverhalt auf den Punkt zu bringen. Voraussetzung für den Einsatz von Stilmitteln ist das Erlernen der Funktion. Zum Beispiel:
- Oxymoron = schweigsame Quasselstrippe (zwei Gegensätze)
- Tautologie = nie und nimmer (Verdoppelung)
- Euphemismus = Entsorgungspark statt Müllkippe (Beschönigung)
Es ist empfehlenswert, nur solche Stilmittel einzusetzen, die auch zur Person passen. Wer gerne klar und deutlich spricht, sollte auf Lautmalereien verzichten. Wer es mit Menschen zu tun hat, die wenig Sinn für Humor mitbringen, erzielt mit „nassem Regen“ keine Lacherfolge. Ebenso sind übertriebene Konstruktionen wie „Am Abend arbeiten aber alle außer Zacharias“ nur in Ausnahmefällen geeignet.
Bei besonderen Anlässen sollte eine Rede oder ein Gespräch gezielt vorbereitet werden, dazu kann auch die Auswahl von rhetorischen Mitteln gehören. Wer sich in einem Vorstellungsgespräch als „key account manager“ bezeichnet, tut gut daran, die Gemeinsamkeit zur Branche zu betonen. Interessant macht er oder sie sich aber damit, wenn in einem nächsten Satz von „persönlicher Kundenbetreuung“ oder der „individuellen Beratung von wichtigen Kunden“ die Rede ist. So wird deutlich, dass der Begriff nicht nachgeplappert, sondern tatsächlich verinnerlicht und auf die eigene Sprachwelt angepasst ist. Flexibilität in Worten zu zeigen, ist auch Ausdruck von Bildung und Intelligenz.
Seminare zum Thema Rhetorik – Redegewandtheit und Überzeugungskraft in der Praxis werden vom Management-Institut Dr. A. Kitzmann in Münster, Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt /M., Stuttgart, München, Wien, Zürich, Warschau und online durchgeführt.
Autor: Management-Institut Dr. A. Kitzmann